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Alpschaft & Geschichte

Eine Alp mit Geschichte

Die Engstligenalp hat eine lange und bewegte Vergangenheit – viele alte Bräuche und Traditionen sind auf der grössten Hochebene der Schweiz noch immer allgegenwärtig. Am besten liest du aber gleich selbst weiter, um mehr über die Geschichte der Engstligenalp zu erfahren…

 

Lange Tradition: Vieh auf der Alp

Schon im 14. Jahrhundert standen auf der Engstligenalp vier Hütten. Damals sollen Räuber aus dem Wallis das Vieh auf der Alp weggeführt und die Hütten und den Wald angezündet haben. Später, im 19. Jahrhundert, blühte die Tuchfabrikation im Frutigland – Wolle war also sehr beliebt. Darum grasten auf der Engstligenalp vor allem Schafe. Aber auch etwas Galtvieh und gegen 60 Jungpferde verbrachten die Sommermonate auf der grössten Hochebene der Schweiz. Nur eine Hütte, das «Schäferstäfi», stand damals dort.

Heutzutage ist die Englistenalp ein «e gminna Bärg», also ein Gemeinschaftsbesitz, der 500 Stück Vieh für 10 Wochen beherbergen kann. Etwa drei Wochen vor der Alpfahrt findet in Frutigen die Bergrechnung statt, wo jeder Besetzer seine Abrechnung vorlegt. Das ZügeIn durch die Engstligfluh ist stets ein grosses Ereignis und wird jedes Jahr von vielen Schaulustigen verfolgt.

 

Naturschauspiel der Extraklasse

Seit 1948 stehen die beiden imposanten Wasserfälle, die 600 Meter tosend und schäumend in die Tiefe stürzen, unter Naturschutz. Mindestens genauso besonders sind die auf der Engstligenalp freilebenden Steinböcke und Murmeltiere. Irgendwo auf der grössten Hochebene der Schweiz wächst Edelweiss am Felsrand, hier und da glitzern in schmalen Gesteinsspalten wasserklare Bergkristalle. Und durch die weite Ebene fliessen gemächlich die Gletscherbächlein. Ganz bestimmt ein besonderer Ort!

 

Viele Wege führen auf die Engstligenalp

Bereits aus frühester Zeit liegen Dokumente vor, die als touristische Begebenheiten der Engstligenalp bezeichnet werden können: Immer mal wieder «verirrten» sich Wanderer auf die grösste Hochebene der Schweiz. Ende des 19. Jahrhunderts beziehungsweise Anfang des 20. Jahrhunderts eröffneten die Familien Müller und Bärtschi die ersten Berggasthäuser. Auf die Engstligenalp führten übrigens auch die erste Luftseilbahn für Personentransport im Kanton Bern – vollständig aus eigenen Mitteln der Familie Müller finanziert. Die Luftseilbahn wurde am 12. September 1937 eingeweiht und brachte fortan mit Vierer-Kabinen die Touristen im Sommer und im Winter auf die Engstligenalp. Rund 30 Jahre später konnte eine zweite Bahn mit 12er-Kabinen in Betrieb genommen werden, welche die langen Wartezeiten endgültig der Vergangenheit angehören liess.

Aber auch die Zwölferbahn konnte den aufkommenden Tourismus irgendwann nicht mehr bewältigen: Nach dem Bau des Skiliftes Dossen durch die im Jahre 1967 gegründete Skilifte Engstligenalp AG gerieten die Betreiber der Zubringerbahn nämlich immer mehr unter Druck. 1972 schliesslich konnte die auch heute noch bestehende dritte Bahn mit den neuen 40er-Kabinen in Betrieb genommen werden. Seither wurden die Wintersportanlagen noch mit zwei weiteren Skiliften ergänzt.

 

Beliebtes Ausflugsziel

Heute besuchen jährlich tausende Touristen die Engstligenalp und geniessen die Ruhe und Abgeschiedenheit auf der grössten Schweizer Hochebene. Dank der Lage auf 2000 Meter über Meer gilt die Engstligenalp als sehr schneesicher. Die Wintersaison dauert von November bis Mai und lockt deshalb auch im Frühling noch zahlreiche Schneebegeisterte auf die Hochebene. Im Sommer lädt das Naturschutzgebiet mit den beiden imposanten Wasserfällen sowie der weiten, ebenen Fläche zum Staunen, Entdecken und Erleben ein.

Mit der Übernahme der Luftseilbahn Engstligenalp AG sowie der Berghotel Engstligenalp AG durch die Skilifte Engstligenalp AG im Jahr 1999 sind die wichtigsten touristischen Anbieter der Engstligenalp heute alle unter einem Dach vereint.

Wasserkraftwerk auf der Engstligenalp: Wasser marsch!

Die Engstligenalp zieht ihre Philosophie, die Natur sinnvoll und behutsam zu nutzen, noch viel weiter: 2010 wurde mit dem Bau eines Wasserkraftwerks begonnen – seit Apri 2011 liefert es zuverlässig Strom ins Netz.

Das Kleinwasserkraftwerk Engstligenalp gilt heute als Vorzeigebeispiel, wie unter Berücksichtigung aller Umweltanliegen eine effiziente Stromproduktion erreicht werden kann: Das betriebseitene Kraftwerk produziert nämlich naturfreundlichen und nachhaltigen Strom für ungefähr 500 Haushalte und speist damit mehr Energie ins Adelbodner Stromnetz, als für den Betrieb der Bergbahnen und des Berghotels bezogen wird.

Für weitere Auskünfte stehen wir gerne zur Verfügung